Obwohl der Gesang- und Orchesterverein in Waldthurn schon über 120 Jahre auf dem Buckel hat, ist er jung wie eh und je. Das zeigen die Berichte der einzelnen Gruppierungen.
Bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Kühnhauser legten die einzelnen Bereiche ihre Jahresberichte ab, und verschiedene Ehrungen standen im Mittelpunkt. Vorsitzender Bernhard Unger konnte den Vorsitzenden der Sängergruppe Floß, Karl Herrmann und Gruppenchorleiter Alexander Völkl aus Pleystein willkommen heißen.
Da Unger derzeit alte Dokumente des Vereins durchstöbert und einscannt, berichtete er von einer interessanten Tatsache, auf die er dabei gestoßen war. Nach der Gründung des Gesang- und Orchestervereins im Jahr 1899 habe man damals den Entschluss gefasst, nicht öffentlich aufzutreten, sondern nur in der „guten Stube“ zu singen. „Erst 15 Jahre später initiierte der damalige Waldthurner Pfarrer, dass bei einer Maiandacht öffentlich gesungen werden sollte, was dann auch geschah“.
„Eine liebenswerte Marktgemeinde wie wir sie sind, braucht solche Leute wie euch“, schwärmte Bürgermeister Josef Beimler. „Ihr Sängerinnen und Sänger seid ein wahres Leuchtfeuer für uns, es gibt selten eine Kommune in der Region, in der so viele Menschen singen“.
Unger berichtete, dass es weiteren Mitglieder- und Sängerzuwachs gegeben habe, so könne er mit Stolz verkünden, dass der Verein derzeit 172 Mitglieder hat, wobei 101 als aktive Sänger fungieren. Die drei Chöre, der Kinderchor Cantikids hat 27, der gemischte Chor amiCanti 48 und der gemischte Chor Ton-Art 26 Sänger. „66 aktive Mitglieder sind dabei unter 27 Jahre– 35 sind über 27 Jahre“, erläuterte Unger hinsichtlich der Altersstruktur.
Besonders dankte er mit Manuela Grünauer, Monika Stahl und Christoph Pausch den drei Chorleitern. Großen Probenaufwand brachte das Chorfest des Fränkischen Sängerbundes in Weiden, wobei sich die Waldthurner Chöre trotz schlechten Wetters bestens präsentierten. Die geplante Serenade am Vorabend des Bürgerfests musste leider wegen der schlechten Witterung abgesagt werden. Unger berichtete über das Benefizkonzert „Lichterklang“ im Advent und den Kultursommer in Lennesrieth, bei dem Ton-Art beeindruckte.
Zukünftig werde das vom Lennesriether Countertenor Franz Vitzthum organisierte Festival unter dem Namen „Printzfestival“ alljährlich im Sommer stattfinden. Für dieses Jahr sei ein ganzes Kultursommer-Wochenende vorgesehen. Hans- Peter Reil meinte, dass „Landkultur“ ein wahrer Segen für Waldthurn aber auch die umliegenden Dörfer sei.
Hinsichtlich der alten Gesangvereinsfahne wolle man 2000 Euro ausgeben, um diese zu erhalten und diese dann geschützt in einen von Georg Kleber hergestellten Wandschrank aufzubewahren. An Herbert Kick hat der gebürtige Lennesriether Franz Ertl aus Gailertsreuth eine Spende von 100 Euro übergeben, die für die Restaurierung der Fahne bestimmt ist.
Ton-Art-Chorleiter Pausch berichtete von der wunderbaren Zusammenarbeit aller Sänger, wobei das Musizieren echte Freude bereitet. Monika Stahl berichtete von den Aktivitäten des Kinderchors Cantikids, die hauptsächlich bei Taufen im Einsatz waren. Der gemischte Chor amiCanti habe ein Vielzahl von Hochzeiten musikalisch umrahmt und neben vielen Gesangseinsätzen beim Festgottesdienst der 100-Jahrfeier der KLJB auf dem Dorfplatz in Lennesrieth gesungen. Vorausschauend meinte Unger, man wolle sich gerne für das 125-jährige Vereinsjubiläum des Männergesangverein Pleystein vom 10. bis 12. Juli 2020 als Pate zur Verfügung stellen.
Als Sängerkreisvorsitzender sagte Herrmann, dass die Waldthurner einer der aktivsten Vereine in der Sängergruppe seien. Der Ehrenvorsitzende des Sängerkreises Nordoberpfalz, Herbert Kick, kritisierte die Organisation des Sängerfestes in Weiden, wobei sich Waldthurn sehr gut präsentiert habe. Auch den Besuch eines bulgarischen Chors im letzten Jahr stellte er in den Fokus. Kick meinte, er habe durch seine Engagement im Sängerkreis viel Vergleichsmöglichkeiten, so könne man auf den Gesang- und Orchesterverein sehr stolz sein. Schließlich sagte Pfarrer Norbert Götz "Vergelt`s Gott" für das Engagement der Chöre im kirchlichen Jahresablauf.
Ehrungen
Vorsitzender Bernhard Unger führte zusammen mit Bürgermeister Josef Beimler und Sängerkreisvorsitzenden Karl Hermann dann die Ehrungen durch: 25 Jahre: Richard Arnold, Josef Ebnet, Hans Frischholz, Christian Klier, Thomas Schell und Gustav Moissl.
40 Jahre: Waltraud Kühnhauser, Willi Karl, Michael Pflaum, Manfred Kuhn, Albert Striegl, Helmut Glaser, Franz Ertl, Georg Käs, Albert Rupprecht, Stephan Griesbach und Georg Weig. 50 Jahre: Karl Feiler, Max Kick und Franz Kick. 60 Jahre: Für 60 Jahre Mitgliedschaft konnten Herbert Kick, Josef Klier, Ehrenvorsitzender Ludwig Müller und Ehrenchorleiter Josef Müllner geehrt werden. Der 86-jährige Johann Mäckl wurde als ehemaliger Sänger und ältestes Vereinsmitglied ebenfalls für sechs Jahrzehnte Mitgliedschaft geehrt.
Quelle: https://www.onetz.de/oberpfalz/waldthurn/gesang-orchesterverein-puls-zeit-id2945023.html