Alles passt: die weihnachtliche Dekoration, Licht und Ton, Liedauswahl und Darbietung. Nach zwei erfolgreichen Konzerten nacheinander kann nun Weihnachten kommen.
Zwei Stunden bester Unterhaltung präsentierten die Chöre "amicanti" und "CantiKids" zusammen mit ihren musikalischen Freunden vor vollem Haus am Samstagabend und am Sonntagnachmittag. Die Eintrittskarten für die Aufführungen waren weggegangen wie "die warmen Semmeln".
Nach wochenlangen intensiven Proben war es am Samstagabend so weit. Das erste gemeinsame Konzert der beiden Chöre startete. Die Chorleiterinnen Manuela Grünauer und Monika Stahl hatten sich viele Gedanken zum Programm, das ein breites Publikum ansprechen sollte, gemacht. Dass sie mit ihrer Liedauswahl ins Schwarze getroffen hatten, bewies der langanhaltende Applaus, der jedem Titel zuteil wurde. Bewusst wurde auf eine Moderation verzichtet, da man die weihnachtliche Stimmung nicht mit zu vielen Informationen stören wollte. "Das Publikum soll zuhören und genießen", merkte Grünauer an. Stattdessen lasen Hannah-Sophia Hornstein, Theresa Völkl und Michael Troidl zwischendurch abwechselnd besinnliche, manchmal nachdenkliche und auch heitere Geschichten vor, die zum Teil als Überleitung zu einzelnen Musikstücken dienten.
Pünktlich um 20 Uhr wurde am Samstagabend das Licht in der Turnhalle gedimmt, zwei stattliche Weihnachtsbäume dienten rechts und links an der Bühne als Lichtquelle. Die ersten Töne von "Bald ist es soweit" (nach der Melodie von "Amazing Grace") erklangen, der Bühnenvorhang öffnete sich langsam, und der große Chor und die Instrumentalisten, die alle Lieder live begleiteten, wurden "sichtbar".
Glöckchen erklingen
Stimmgewaltig ging es mit "Adeste Fideles" weiter. "amicanti" boten auch mit "Tochter Zion", "Joy to the World" und "Es ist ein Ros entsprungen" einen Ohrenschmaus. Kurz griff Manuela Grünauer zum Mikrofon und begrüßte die Gäste. Danach waren die Kinder an der Reihe. Die "CantiKids" ließen mit "Jingle Bells" lustig die Glöckchen klingeln, auch "Rudolf, das kleine Rentier" durfte nicht fehlen. Den "Boney M"-Song "Marys Boy Child" brachte der musikalische Nachwuchs gefühlvoll in deutscher Sprache zu Gehör. Eine kleine Showeinlage gab es am Ende des ersten Teils. Während die großen Akteure "Ich lass los" aus dem Disney-Film "Die Eiskönigin" zum Besten gaben, kamen plötzlich viele kleine Eisköniginnen, Rentiere und Schneemänner auf die Bühne und fielen in den Gesang mit ein.
In völliger Dunkelheit ging es nach der Pause weiter. Nur mit einem Teelicht in der Hand gab Michaela Pflaum mit dem Titel "Hanging Tree" ihr Debüt als Solistin. Nach und nach "schalteten" sich im wahrsten Sinn des Wortes die einzelnen Chorstimmen, ebenfalls mit Teelichtern, ein und steigerten die Stimmung des Titels dynamisch nach oben. "Carol of the Bells" und "Little Drummer Boy" ließen die Zuhörer den Atem anhalten, um genau zuzuhören.
Beim nächsten Titel hätte Bing Crosby seine wahre Freude gehabt. "amicanti" intonierte "White Christmas" so gefühlvoll, dass bei so manchem Besucher die Sehnsucht nach weißer Weihnacht aufflackerte. "Beswingt" verlief auch der Spaziergang mit dem Chor durch das "Winter Wonderland". Alexandra Jaworski und Hanna Reil übernahmen den Solopart bei "Have Yourself a Merry Little Christmas", bevor der Chor mehrstimmig mit einsetzte. "Oh Holy Night" - ein altes Weihnachtslied, das bereits von Künstlern wie Nat King Cole, Mahalia Jackson oder Andrea Bocelli interpretiert wurde - trugen Korbinian Friedl und Johannes Pflaum im Duett vor. Für die überragende Leistung gab es donnernden Applaus vom Publikum.
"Happy X-Mas" - eigentlich ein Anti-Kriegs-Song von John Lennon - darf bei keinem weihnachtlichen Konzert fehlen. Auch "amicanti" hatten diesen Titel im Repertoire. Vor dem letzten Lied - "Christmas time, Mistletoe and Wine" - dankte Manuela Grünauer allen, die dazu beigetragen hatten, dass diese Konzerte stattfinden konnten. "Man denkt ja gar nicht, was hinter so einem Projekt für Arbeit steckt", merkte sie dazu an.
Ihr Dankeschön ging ans Organisationsteam, ans Catering-Team Bergler, an die Helfer bei Auf- und Abbau, an die Eltern, die immer dabei sind, und an Simon Griesbach, der mit eindrucksvollen Bildern (Power-Point-Präsentation) dem Konzert eine besondere Note verlieh. Worte des Dankes fand sie auch für die Techniker Andy Fritsch und Matthias Nickl, die für Lichteffekte und den guten Ton sorgten, und für ihren "gut funktionierenden Familienbetrieb" daheim, ohne den ihre Projekte nicht möglich wären. Zwei Freunde hob sie besonders hervor: Josef Pflaum senior, der immer zur Stelle ist, wenn er gebraucht wird, ob als Sänger, Instrumentalist, in der Technik oder "zum Faxen machen", und Monika Stahl, die gemeinsam mit Grünauer "schon vieles auf die Beine gestellt hat".
Standing Ovations
Der allergrößte Dank galt aber den Chören und den Instrumentalisten, die wieder einmal Großartiges geleistet haben. "Ich wünsche mir, dass wir unsere Freude, die wir an der Musik haben, an euch weitergeben konnten", wandte sich die Chorleiterin an das Publikum. Donnernder Applaus und Standing Ovations waren die Belohnung für ein grandioses Konzert, und natürlich kamen die Chöre nicht um eine Zugabe herum. "Wir haben da zufällig etwas vorbereitet", schmunzelte Grünauer und stimmte mit allen Sängern und Musikern das "Erhebe dein Herz" aus dem Musical "Sternstunden in Bethlehem" an.
"amicanti" und die "CantiKids" wurden bei beiden Konzerten von vielen musikalischen Freunden begleitet: Josef Pflaum senior (Pauken, kleine Trommel, Cajon), Johannes Pflaum (Saxofon), Simone Puff (Geige), Magdalena Bäumler und Andreas Troidl (Gitarre), Felix Griesbach und Julian Bauer (Trompete) Jonas Kraus (Trompete, Cajon), Matthias Voith (E-Bass), Max Steiner (Tuba) und Monika Stahl (E-Piano).
Quelle: https://www.onetz.de/oberpfalz/waldthurn/zwei-konzerte-vollem-haus-id2580211.html?fbclid=IwAR2hb17DlhEj9DJwZhB4pmS2e9PYmPjCXsOwjGRwQ9pVde95vfBaVU3zqMc