Der erfolgreiche Gesang- und Orchesterverein 1899 Waldthurn ist seit vergangenen Sonntag hinsichtlich der Führungsriege in reiner Frauenhand. „Der Verein ist in der Vorstandschaft sehr weiblich geworden und begeistert Sängerinnen und Sänger von Kindern über Jugendliche bis hin zu Erwachsenen“, zeigte sich Bürgermeister Josef Beimler beeindruckt. Nach 15 Jahren waren die beiden bisherigen Vorsitzenden Bernhard Unger und Max Müllner auf eigenen Wunsch aus der Führungsmannschaft ausgeschieden.
Nach dem Motto „Frauenpower pur“ hat die engagierte Chorleiterin Manuela Grünauer als 1. Vorsitzende nun den Führungsstab übernommen, ihr zur Seite steht Veronika Janda als Stellvertreterin. Überhaupt wurde die gesamte Vorstandschaft förmlich „umgestülpt“, sodass nach 32 Jahren auch der bisherige Schriftführer Georg Kleber sein Amt an Franziska Hösl (früher Sier) aus Söllitz übergeben hat. Reibungslos ging die Übergabe in jüngere Hände, als neue Kassiererin fungiert zukünftig Annika Pankotsch. Die drei neuen Beisitzerinnen sind Hannah Reil, Sophia Mäckl und Kerstin Wallmeyer aus Ottenrieth. Die Kassengeschäfte überwachen zukünftig die beiden „Julias“ Julia Mäckl und Julia Pankotsch. Bemerkenswert, mit welcher verantwortungsvollen Sicherheit die bisherige Mannschaft auf das neue „Frauen – Power – Team“ um Manuela „Manu“ Grünauer problemlos übergeben wurde. Als neuen Jugendvertreterinnen wurden Marlene Greiner (Waldthurn) und Linda Hager (Vohenstrauß) ins Gremium gewählt. Der bisherige Vorsitzende Bernhard Unger blickte bei seinem letzten Geschäftsbericht auf das vergangene Jahr zurück.
Nach Gustavs Heinemanns Motto: Wer nicht ändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte“ wolle man an die neue Vorstandschaft übergeben. Unger präsentierte einen intakten Verein mit 115 aktiven Sängerinnen und Sänger, sowie 84 fördernden Mitglieder, was bedeutet, dass man derzeit einen Mitgliederstand von 199 hat. Die aktiven Sängerinnen und Sänger verteilen sich wie folgt: Kinderchor CantiKids 44, Amicanti 50 - beide Chöre unter der Leitung von Manuela Grünauer. Der Chor „tonArt“ umfasst derzeit 21 Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Christoph Pausch.
Unger meinte, dass man in der gesamten Region einen gewissen „akustischen Neid“ hinsichtlich der Sangesqualitäten in der Marktgemeinde an der Sonnenseite des Fahrenbergs verspüre. „Man hat das Gefühl, in der Marktgemeinde Waldthurn können - bis auf den Bürgermeister - alle singen“, stellte Bürgermeister Beimler amüsiert und gut gelaunt fest.
Der anwesende Sängerkreis Nordoberpfalz - und der Sängergruppe Floß – Vorsitzende Karl Herrmann aus Pleystein zeigte sich von diesen Zahlen überwältigt und ließ sich spontan als 200. Mitglied in den Gesang- und Orchesterverein 1899 Waldthurn aufnehmen. Herrmann erinnerte an das große Konzert des Sängerkreises Nordoberpfalz im vergangenen Oktober bei dem gar 269 Sängerinnen und Sänger sich im Altarraum der Fahrenberger verteilten und das Schlusslied „Donna Nobis“ gemeinsam intonierten.
Die Chorleiter Christoph Pausch (tonArt) und Manuela Grünauer (amicanti und CantiKids) berichteten kurz über die Aktivitäten der Chöre im vergangenen und kommenden Jahr. Grünauer erklärte, dass die bisherige Chormitleiterin Monika Stahl aus der Chorführungsriege ausgeschieden sei. Sie habe geheiratet und sich beruflich im Raum Schwandorf als Apothekerin verändert.
Pausch sagte, auch tonART habe im vergangenen Jahr schöne Events gesungen, der Chor wolle nicht statisch bleiben und sei für alle Musikrichtungen weiter offen.
Der bisherige Kassier Stefan Reger referiert über die positiven Kassengeschäfte, Andrea Götz sagte, dass sie mit Max Kick die Kasse geprüft und keinerlei Ungereimtheiten entdeckt habe.
Grünauer versicherte, dass unter ihrer Führung Traditionen hochhalten werden und man für alle Gruppierungen im Verein da sei.
Hans-Peter Reil hofft, dass sich auch für den Kirchenchor junge Stimmen finden und schlug vor, zusätzlich wieder einen reinen Männerchor zu gründen. Der Ehrenvorsitzende des Sängerkreises Nordoberpfalz Herbert Kick gratulierte zur neuen Vorstandschaft und schlug so wie Reil in dieselbe Kerbe, die bestehenden Chöre mit einem reinen Männerchor zu ergänzen.