„Sternstunde in Bethlehem“- Drei Aufführungen in Waldthurn

„Sternstunde in Bethlehem“- Drei Aufführungen in Waldthurn

Von Tanja Pflaum

2014 wurde das Musical in Waldthurn „uraufgeführt“, jetzt 10 Jahre danach hat die Geschichte seinen Reiz noch immer nicht verloren. Alle Premierenbesucher des Musicals „Sternstunde in Bethlehem“ waren sich einig: „ Es war wieder wunder-, wunderschön!“ Die Neuauflage des Musicals sorgt im Dezember 2024 dreimal für eine ausverkaufte Turnhalle

Viele Gäste hatten das Musical bereits vor 10 Jahren gesehen, einige waren damals als Akteure dabei und wieder andere wollten sich das weihnachtliche Musikspiel einfach nicht entgehen lassen. Bereits beim Betreten des Gebäudes wurden die Besucher auf das weihnachtliche Musical eingestimmt. Viele fleißige Helfer hatten den Eingangsbereich, das Treppenhaus und die Turnhalle selbst mit vielen Lichtern, Kerzen und Sternen geschmückt. Glühwein- und Kuchenduft lag in der Luft und animierte die Gäste, sich vor und nach der Aufführung mit kleinen Köstlichkeiten zu stärken. Ein Gong war das Signal für die Zuschauer, sich in die Turnhalle zu begeben und ihre Plätze einzunehmen.

Am Abend des 7. Dezember erloschen dann zur Premiere pünktlich um 20.00 Uhr die Lichter in der Halle, der Vorhang der Bühne war geschlossen. Der coole Stern Tana lugte durch den Vorhang, begrüßte das Publikum und lud zum Bleiben ein. Dann endlich öffnete sich der Vorhang. Fast die komplette linke Hälfte der Bühne nahm der Chor Amicanti ein. Rechts ließ eine orientalische Stadtkulisse (gemalt von Christine Hörig) auf die Spielszenen auf der Erde schließen. Verdeckt für die Zuschauer hatten sich die Instrumentalisten der Band dahinter eingerichtet.

Leise Musik war zu hören, der Chor begann mit dem Lied „Jeshua“ und stimmte damit auf das kommende Geschehen ein. Durch die Geschichte führten die fünf „Hauptsterne“: Meisterin Stella (toll gespielt und gesungen von Lea Grünauer), Lele (ausdrucksstark: Lea Graf), Tana (supercool: Paula Ertl), die verschlafene Schira (schön verträumt: Carla Friedl) und der „Schlaumeier“ Figaro (auf jede Frage eine Antwort: Helena Gollwitzer).

Durch kleine Umbauten im Bühnenbild wurden die jeweiligen Szenen gestaltet. So wurde beispielsweise ein Marktstand aufgebaut, als Elisabeth (Alexandra Jaworski) auf die „scheinheilige“ Judith (wie vor 10 Jahren: Vroni Janda) trifft. Auf ihre schnippische Art erinnerte diese Elisabeth daran, dass sie ja viel zu alt ist, um sich ihren größten Wunsch, den nach einem eigenen Kind, zu erfüllen. Elisabeths Mann, der alte Zacharias (Dr. Michael Troidl) tröstete sie und half seinem „Augenstern“ neuen Mut zu schöpfen.

Einer der Höhepunkte war der erste Auftritt des Engels Gabriel. Stimmgewaltig überzeugte Johannes Pflaum, der bereits vor 10 Jahren den Engel darstellte, in dieser Rolle, als er Zacharias einen Sohn versprach. Seine Zweifel ließen Zacharias verstummen – den Segen im Tempel konnte er deshalb nicht sprechen, obwohl ihn der Priester (Florian Pflaum, wie auch vor 10 Jahren) mehrmals dazu aufforderte. Meisterin Stella und ihre „Lehrlinge“ bedauerten den alten Mann und lenkten danach das Augenmerk auf die nächste Hauptperson - auf Maria (Hannah Reil). Mit dem wunderbaren Lied „Sei gegrüßt, Maria“ verkündete Gabriel, unterstützt vom  Chor, die Geburt Jeshuas. Schwungvoll ging es weiter, als sich der Chor mit „Sie hat ja gesagt“ über die Antwort Mariens freute. Eine Schar kleiner Cheerleader-Sterne aus den Reihen der „cantiKids“ brachte bei diesem Lied seine Freude zum Ausdruck und tanzte durch die Turnhalle.

In der vierten Szene machte sich Maria auf den Weg, um Elisabeth zu besuchen. Ihr Verlobter Josef (Julian Bauer) versprach, auf sie zu warten und ihr zu vertrauen. Ein weiterer Höhepunkt an diesem Abend war das wunderbare Duett „Gesegnet, gesegnet“, als Elisabeth auf Maria traf. Dass Sterne auch tanzen können, zeigten sie beim Jubellied Mariens „Großes hat der Herr an mir getan“. Der Rhythmus riss sie regelrecht mit und so tanzten sie um Maria herum.

Kurz vor der wichtigsten Szene hatten die Sterne eine wichtige Aufgabe zu erledigen. Sie waren dafür verantwortlich, dass mit ihrem Leuchten der Weg zum Stall leicht zu finden war. „Position 333 und volle Leuchtkraft voraus“ galt es zu erfüllen – kein Problem für die gut ausgebildeten Sterne!

Dann war es endlich soweit: Jeshua war geboren! Maria und Josef sangen, begleitet vom Chor, von ihrem Sohn, der „In Raum und Zeit“ die Dunkelheit vertreibt. Natürlich ließen die Hirten, die eine große Schafherde mit sich führten, nicht lange auf sich warten. Auch sie bejubelten die Geburt Jeshuas mit einem Liedchen. Tagelang waren die nächsten Besucher bereits unterwegs. Die Sterndeuter verließen sich auf die Leuchtkraft der Sterne und gaben musikalisch bekannt: „Wir geben niemals auf“.

Danach wurde es ganz leise in der Turnhalle und aus dieser Stille heraus ertönte das Vorspiel zu dem Lied „Erhebe dein Herz“, in das das „Stille Nacht“ eingebettet war. Dieses gefühlvolle Lied sorgte dafür, dass dem Publikum Tränen in die Augen traten.

„Ist die Geschichte jetzt aus“, gähnte Schira. „ Dann könnte ich wieder schlafen gehen…“ Aus war die Geschichte noch nicht ganz. Mit dem rhythmischen und gospelartig dargebrachten „We sing merry, merry christmas“ wünschten alle Akteure den Zuschauern ein frohes Fest. Tosender, minutenlanger Applaus und Rufe nach Zugabe belohnten alle für die geleistete großartige Darbietung.

Bevor es die gewünschte Zugabe gab, wandte sich Manuela Grünauer, die auch die Gesamtleitung mit Unterstützung von Annika Pankotsch und Hannah Reil innehatte, an die Besucher. Sie bedankte sich bei allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben – ob Schauspieler, Bandmitglied, Chorsänger, alle sind gleich wichtig und: „Ohne euch hätte ich das nicht machen können!“ Ein weiteres Dankeschön ging an Andreas Fritsch (Firma Amplify), der (fast) jeden ihrer Wünsche bei Licht und Ton umgesetzt hat, so Grünauer. „Ein ganz herzliches Dankeschön möchte ich auch allen Helfern sagen“, so Grünauer. Vieles sei nicht möglich gewesen ohne das große Team im Hintergrund. „Kuchenverkauf, Ausschank, Eintrittskarten und vieles mehr – ihr wart super!“, bedankte sich die Chorleiterin.

Viele Besucher blieben nach der Vorstellung am Samstagabend  noch in der Turnhalle und genossen die Premierenparty. „In Waldthurn muss die Luft besonders sein, weil es hier so viele gute Sängerinnen und Sänger gibt“, meinte ein Besucher.  Auch für die Aufführung am Sonntag, den 8 Dezember, waren alle Sitzplätze ausverkauft. Zu sehen gab es die Geschichte noch einmal am 14. Dezember um 20 Uhr, die ebenso ausverkauft war.

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